Klimacamp München 2020 – Infos

Die Umstände der Corona-Pandemie hatten auch unseren Planungsprozess zunächst vereitelt und dann Anpassung, Improvisation und Geduld eingefordert. Es hat zwar Zeit und Ausdauer gekostet, einen Umgang mit den Infektionsschutzregeln der Stadt und den geeigneten Ort zu finden, doch am Ende hat es geklappt! Dank des „import-export open“ im Kreativquartier an der Dachauer Straße konnen wir im Sommer 2020 ein urbanes Klimacamp München veranstalten. Vom 25. bis 27. Juli setzten wir uns gemeinsam mit der Vision einer befreiten Gesellschaft auseinander, tauschten Erfahrungen aus und lernten voneinander in zahlreichen Workshops und Vorträgen rund um die Themen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Unsere Referent:innen kamen unter anderem von Ausgestrahlt, Black Lives Matter und Ende Gelände.

Gemeinsam wollten wir nicht mehr nur Bittsteller an die Politik sein, sondern auch Werkzeuge an die Hand geben, um die Veränderungen in der Gesellschaft selbst zu gestalten. In diesem Sinne riefen wir nach zwei Workshoptagen am 27. Juli zu einem „aktiven Montag“ auf, bei dem alle die Möglichkeit hatten, auf dem Klimacamp im Kreativquartier handwerklich und künstlerisch aktiv zu werden oder sich in selbstorganisierten Aktionen im Stadtgebiet für Klimagerechtigkeit stark zu machen.

Da wir das Camp immer auch als Ort der Vernetzung und Mobilisierung der lokalen Klimagerechtigkeitsbewegung begreifen, hatten wir den aktiven Gruppen und Vereinen in München eine kleine Ausstellung gewidmet, wo sie sich anhand eines Steckbriefes und reichlich Infomaterial vorstellen konnten. 

Den typischen „KlimaCamp“-Charakter mit Selbstversorgung, Übernachtung und Energieautarkie konnten wir diesmal leider nicht haben, trotzdem war das Wochenende für uns alle eine spannende und wertvolle Erfahrung.

Wie kam es zum Thema „aktiv & selbstorganisiert für eine klimagerechte Zukunft“?

Schon früh im Jahr hatten wir begonnen zu diskutieren, welche thematische Ausrichtung das Klimacamp 2020 haben soll. Hinter uns lag ein Jahr voller Medienpräsenz und Aufmerksamkeit für die Klimakrise. Was brauchte es jetzt, um daran anzuknüpfen? Was brauchte es vor allem auf der lokalen Ebene in München? 

In den Diskussionen tauchte immer wieder die Frage auf, wie der Sprung vom Problembewusstsein hin zum tatsächlichen Anpacken und Umsetzen gelingen kann. Lange haben wir uns auch darüber unterhalten, was Aktivismus in seinen unterschiedlichen Ausformungen bedeuten kann. Schafft schon der bewusste Konsum auf individueller Ebene nötige Impulse hin zur Transformation? Braucht es zivilen Ungehorsam, um die festgefahrenen Strukturen zu lösen und um Raum für die neue Gestaltung unserer Welt zu schaffen? 

All das ist letztendlich in unser Programm eingeflossen. Wir wollten die gesamte Bandbreite greifbar machen, was es heißen kann, aktiv zu sein. Von nachhaltigem Aktivismus und Self-care, diversen Aktionsformen, öffentlichkeits- oder selbstwirksamen Protesten über einen intersektionalen Anspruch der Klimagerechtigkeitsbewegung bis hin zu der Frage, wie anschlussfähig Aktivismus sein muss. Diesen Raum wollten wir zusammen öffnen, um gemeinsam weitere Schritte zur sozial-ökologischen Transformation zu tun.

Das urbane Klimacamp München 2020 fand im Rahmen des „import-export open“ sowie des „Münchner Klimaherbst“ statt. 

Programm